Neue Serie: „Die Verwaltung fragt nach: Was macht Corona mit Heiden?“ Teil 1 - Wie geht es unserer Gastronomie?

Wie geht es der lokalen Wirtschaft bei uns in Heiden während der Corona-Krise? Diese Frage steht im Mittelpunkt unserer neuen Serie „Die Verwaltung fragt nach“. Im ersten Teil haben sich Wirtschaftsförderin Maike Deelmann und Bürgermeister Patrick Voßkamp bei Gastronomen in Heiden umgehört.

75,5 Prozent der Gastronomen und Hoteliers bangen um ihre Existenz. Jeder vierte Unternehmer (24,9 Prozent) zieht konkret die Betriebsaufgabe in Erwägung, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband).

Wie optimistisch seid ihr in das neue Jahr gestartet?

 „Wir leben im Ungewissen“, berichtet Uwe Orantek vom Gasthof Grunewald. Auch Haroon Nabizada vom Restaurant Mona Lisa schließt sich der Aussage an und erklärt, dass die Situation ihm Stress bereite. Aber: „Wir müssen immer positiv denken und sehen ein Licht am Ende des Tunnels – die Situation ist für uns jedoch sehr aufreibend.“

„Wir rechnen damit, frühestens nach Ostern mit ganz starken Einschränkungen wieder öffnen zu dürfen – das wird sich für uns nicht rechnen“, teilen Tobias und Heike Beckmann mit. Die Sorgen überwiegen derzeit, „die Perspektivlosigkeit setzt uns zu“.

In den Medien wird oft über staatliche Hilfen berichtet. Welche Hilfen sind bei euch angekommen?

„Ich bin schon angesprochen worden, dass es doch eine schöne Situation sein muss: 75 Prozent der Umsätze aus dem Vorjahres-November – ohne kochen zu müssen“, erzählt Tobias Beckmann. Fakt ist: Die Hilfen sind in Aussicht gestellt, aber die Gelder sind noch nicht in vollem Umfang geflossen. So ist etwa im Landhotel Beckmann noch kein Euro auf dem Konto gelandet, in anderen Gaststätten sind lediglich Abschlagszahlungen erfolgt. „Es sind nur Teilzahlungen“, so die Antwort der Gastronomen. Die Summe der Abschlagszahlungen reiche kaum aus, um die monatlichen Kosten zu decken.

Bleibt die Küche aktuell kalt oder was haben ihr euch für alternative Wege einfallen lassen?

In den Gesprächen erzählten uns die Gastronomen von ihren Angeboten. Unter anderem sind Abholservices eingerichtet worden. Dabei wird darauf geachtet, dass „die Speisekarte wöchentlich wechselt“, so Markus Dunckhöfner. „An den Wochenenden bieten wir sogar ein Wohnmobildinner an“, sagt Tobias Beckmann, dessen Hotel momentan nur im Notbetrieb für Monteure und Geschäftsreisende geöffnet hat. Im Gasthof Grunewald haben jetzt die Handwerker das sagen, dort wird renoviert.

Wie geht es euern Mitarbeitern?

„Alle Aktionen, die wir im Moment veranstalten, machen wir nur für unsere Mitarbeiter, damit wir sie weiterhin beschäftigen können und um ihre Existenz zu sichern. Leider können wir unsere Mitarbeiten nicht zu 100 Prozent beschäftigen. Unsere derzeitige Auslastung liegt gerade mal bei 25 %“, erläutern Tobias und Heike Beckmann. Haroon Nabizada stimmt zu: „Das Tagesgeschäft reicht nicht aus, um alle Mitarbeiter weiterhin voll beschäftigen zu können.“

Was wünschen sie sich in der jetzigen Situation?

Heike und Tobias Beckmann wünschen sich, dass weiterhin die Abholservices und andere Aktionen durch die Mitbürger gut angenommen werden, „damit unsere Mitarbeiter und alle Einzelhändler, die von der Pandemie betroffen sind, den Lockdown überstehen und Heiden gastronomisch und geschäftlich weiterhin attraktiv bleibt.“

Haroon Nabizada erklärt, dass Aktionen, wie der Gemeinde Heiden Gutschein dafür sorgen, „dass das Geld in unserer Gemeinde verbleibt.“ Ebenfalls hofft er auf ein schnelleres und unbürokratischeres Hilfsprogramm.

Hier haben wir die Angebote der Heidener Gastronomie zusammengefasst: Lieferservies und Abholangebote

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